Evaluierungsergebnisse mit Racket/Scribble verarbeiten und darstellen
Auch in diesem Jahr habe ich (zum Teil mit Stephan Brunner zusammen) wieder Lehrveranstaltungen für StudiumPlus durchgeführt.
Die Ergebnisse finden sich jeweils als Link auf der Seite mit meinen Lehrveranstaltungen. Im Folgenden beschreibe ich, wie ich in diesem Jahr die Ergebnisse der Evaluierung mit Racket und Scribble verarbeitet habe.
Im vergangenen Jahr wurde eine zentrale Evaluierung der Lehrveranstaltungen von StudiumPlus durchgeführt. Die Studierenden konnten zu 13 Fragen ihre Einschätzung von “trifft voll zu” über “trifft meistens zu”, “trifft teilweise zu”, “trifft selten zu” zu “trifft überhaupt nicht zu” abgeben. Von der Hochschule erhielten wir dann eine Auswertung mit der Anzahl der jeweils gegebenen Einschätzungen pro Frage sowie der relativen Häufigkeit.
Nachdem ich in diesem Jahr eine Übung im Rahmen einer Vorlesung übernommen hatte, wusste ich nicht, ob dieser Teil eine eigene Evaluierung erhalten würde. Des Weiteren wurde für die Zwei-Tages-Module in diesem Jahr keine zentrale Evaluierung angeboten.
Ich habe daher die Fragen vom vergangenen Jahr mit dem Projektor an die Wand projeziert und die Studierenden um ihre Einschätzung gebeten.
Da ich die Ergebnisse verschiedentlich weiterverwenden wollte, habe ich mich entschieden, diese in Racket zu verarbeiten und mit Scribble in ein Dokument (sowie auch Seiten hier auf der Homepage) zu setzen. Der Code hierfür ist als Racket-Datei hier zu finden.
Die Antworten führe ich dann als Liste von Arrays (Vector in Racket).
(list (vector 3 4 3 1 2 1 2 1 2 3 1 1 2) ; 1
(vector 2 1 1 1 2 1 1 1 2 #f 1 1 1) ; 2
(vector 1 4 1 1 2 1 2 2 2 3 1 1 1) ; 3
(vector 2 3 1 1 2 2 2 2 2 2 1 1 2) ; 4
...)
Um die Häufigkeiten für eine Frage zu ermitteln, extrahiere ich mittels vector-ref
und map
sämtliche Antworten zu einer Frage. Hat ein Studierender nicht oder nicht leserlich geantwortet, habe ich jeweils #f
eingetragen, die ich aus der Ergebnisliste entferne:
(define (sample-question loe no)
;; Gibt alle Antworten auf eine Fragenummer
(remove* (list #f) (map (lambda (answers) (vector-ref answers no)) loe)))
Als Ergebnis erhalte ich eine Liste mit Antworten (wobei die Antworten derart kodiert sind, dass eine 1
für “trifft voll zu” und eine 5
für “trifft überhaupt nicht zu” steht), zum Beispiel:
'(4 1 4 3 3 5 4 3 3 4 3 2 4 1 4 1 3 3 2 2 2)
Für die Weiterverarbeitung habe ich im math
Modul die praktische Funktion samples->hash
gefunden, die einem das Zählen abnimmt und einen Hash-Table mit der absoluten Häufigkeit zurückgibt:
> (samples->hash '(4 1 4 3 3 5 4 3 3 4 3 2 4 1 4 1 3 3 2 2 2))
'#hash((4 . 6) (3 . 7) (2 . 4) (1 . 3) (5 . 1))
Hieraus habe ich dann eine Formatierung in eine Liste zusammengestellt, die anschließend in ein tabular
eingebettet werden kann:
> (result EVALUIERUNG 0)
'(("Bewertung" "++" "+" "0" "-" "- -")
("Anzahl" "5" "7" "8" "2" "0")
("in v.H." "22.73" "31.82" "36.36" "9.09" "0.00"))
Etwas gekämpft hatte ich einige Zeit mit dem Umstand, dass ein sogenannter content
ein String sein muss und nicht einfach eine Zahl. Man muss also die vorher ausgerechneten Werte via number->string
in einen String umwandeln, damit Scribble diese verwenden kann.
Da ich die Parameter für die Tabular-Umgebung auch nicht immer wieder tippen wollte, habe ich hierfür auch eine Funktion geschrieben, so dass es im Scribble-Dokument wie folgt aussieht (gegeben, dass sich hinter EVALUIERUNG die Liste der Arrays mit den Antworten verbirgt):
@itemlist[#:style 'ordered @item{Die Veranstaltung ist klar strukturiert.
@tabular-result[EVALUIERUNG 0]
}
@item{Die verwendeten Veranstaltungsunterlagen sind hilfreich.
@tabular-result[EVALUIERUNG 1]}
...
Das Ergebnis kann man am Beispiel der letzten Veranstaltung hier einsehen, die zugehörige Scribble-Datei ist hier einsehbar.
Der Vorteil für mich liegt bei dieser Vorgehensweise darin, dass ich die Antworten in strukturierter Form behalte und auch noch für andere Zwecke weiter verwenden kann. Darüberhinaus ist diese Ausgabe mittels Scribble vielfältig nutzbar: Ich erzeuge bspw. daraus ein PDF-Dokument (über LaTeX) und eine Seite hier auf der Homepage mit dem statischen Seitengenerator Frog. Und, ich musste keine Tabellenkalkulation verwenden.